EinleitungMit der Seite "Tipps und Tricks" moechten wir ein paar Erfahrungen teilen und hoffen, dass die Informationen fuer den einen oder anderen hilfreich sind. Am Ende sollte man jedoch nicht zu viel planen! Fuer uns ist eine bestimmte "Ungewissheit" Teil des Abenteuers und der Lust am Reisen.
Ausserdem sagte schon der Survival-Guru Ruediger Nehberg: "Wer zuviel plant, den trifft das Schicksal umso haerter!"
Wo soll es hingehen?Will man sich auf den Weg machen, um die weite Welt zu erkunden, so ist die aller erste zu klaerende Frage die, wo es denn hingehen soll. Denn davon haengt dann die weitere Planung ab, welche Impfungen, welche Visa, welche Ausruestung usw. man braucht.
Entscheidungskriterien fuer eine realisierbare Route sind dabei Laendersicherheit, offene Grenzuebergaenge und nicht zu letzt der richtige Zeitpunkt fuer den Start, um nicht bei Schnee und 20 Grad Minus das Pamirgebirge ueberqueren zu muessen, in Alaska stecken zu bleiben oder im Monsun zu verschimmeln.
Ist man mit dem Rad unterwegs, ist dies natuerlich noch entscheidender als mit dem Motorrad, Auto oder als Backpacker. Die Laenderauswahl entscheidet bei der Ausruestung dann am Ende auch, ob man Campingausruestung benoetigt oder nicht, weil eventuell eine dichte Infrastruktur an Unterkuenften, was dann auch Essensbeschaffung bedeutet, vorhanden ist. Unabhaengig davon kann man natuerlich auch campen und unabhaengig sein wollen!
Hilfreiche Adressen fuer diese ersten Fragen sind hierfuer das Auswaertige Amt, das neben Infos zu Reise und Sicherheit auch Informationen ueber das Klima in den jeweiligen Laendern bereitstellt. Ebenso ist der Lonely Planet eine erste Hife fuer den noetigen Ueberblick. Weitere Literatur, die wir empfehlen und benutzt haben, fuehren wir im separaten Kapitel auf.
Ist die Auswahl gelungen, kann die Reisevorbereitung mit gegebenenfalls noetigen Impfungen und Visabeschaffungen weitergehen.
ImpfungenWir haben uns bei unserem Hausarzt beraten lassen, welche Impfungen fuer unsere Reise sinnvoll sind. Diesen Sevice bietet auch das Tropeninstitut an, jedoch gegen eine Gebuehr von 20 Euro per Rechnung.
Es ist ratsam, eine Kopie des Impfausweises zu Hause zu hinterlegen und die Daten am besten als eingescanntes Bild im Internet (z.B. als email, googledocs,...) zu sichern. So hat man jederzeit Zugriff auf die Daten, sollte der Impfausweis verloren gehen. Nicht vergessen, sich einen internationalen Impfausweis ausstellen zu lassen. Gegebenenfalls muss man den alten umschreiben.
Wer von Impfungen nichts haelt, sollte dennoch beachten, dass es Laender gibt, fuer die es gewisse Pflichtimpfungen gibt. War man beispielsweise in einem Gelbfiebergebiet (z.B. Suedamerika, Afrika) oder laenger in Tuberkulosegebieten (z.B. China), kann es sein, dass man ohne Impfung nicht nach Australien, Neuseeland etc. einreisen kann. VisumFuer viele Laender ausserhalb Europas braucht man ein Visum. Dieses kann man am einfachsten in Deutschland beantragen. Genaue Informationen und ein Antragsformular gibt es in der Regel bei dem entsprechenden Konsulat in Deuschland. Die Internetseite des jeweiligen Konsulates findet sich ueber das Auswaertige Amt. Will man vorher weitestgehend die Visa fuer seine Reise beantragen, macht es Sinn, sich vorher einen Ueberblick ueber die einzelnen Vorgehensweisen und Bearbeitungszeiten zu verschaffen. Denn macht man es per Post, moechten einige den Originalpass vorliegen haben, anderen genuegt zu naechst eine Kopie und erst bei Erteilung brauchen sie den Pass, um das Visum einzukleben. So kann man auch Visa gleichzeitig beantragen, hat aber natuerlich einige Postwege mehr. Den Pass aus Sicherheitsgruenden immer per Einschreiben verschicken! Das ganze ist definitiv eine Sache, die genuegend Zeit im Vorraus benoetigt.
Da Visa jedoch eine beschraenkte Gueltigkeitsdauer haben, laesst es sich nicht vermeiden, manche unterwegs zu beantragen. Dies ist meist in den Hauptstaedten anderer Laender und besonders der Nachbarlaender moeglich. Dies benoetigt aber auch eine entsprechende Aufenthaltszeit und ist manchmal auch weniger sicher (bspl. China).
Es ist ratsam, die Visa am besten als eingescanntes Bild im Internet (z.B. als email, googledocs,...) zu sichern. So hat man jederzeit Zugriff auf die Daten, sollte der Reisepass verloren gehen.
Auch unterwegs sollte man immer genuegend Passfotos dabei haben, da man diese fuer weitere Visum-Antraege oder Verlaengerungen (China) benoetigt.
Fuer Fern- und Langzeitreisen bietet sich uebrigens der Reisepass mit mehr Seiten an. Wir sind sogar mit zwei Reisepaessen unterwegs. Man weiss ja nie und einen Reisepass im Ausland zu beantragen war uns zu ungewiss.
Geld und VersicherungGeld Fuer unseren noetigen Geldfluss haben wir ein Girokonto bei der comdirect bank, die auch eine kostenlose VISA-Kreditkarte zur Verfuegung stellt, mit der man weltweit kostenlos (einige Ausnahmen, s.Laenderinfos) an EC-Automaten Geld abheben kann. Die comdirect ist eine internetbasierte Bank mit sehr gutem Telefonservice. Auch die Postbank hat ein gutes Angebot durch die SparCard, mit der man kostenlose Auslandsabhebungen taetigen kann.
Traveler-cheques sind somit eigentlich ueberfluessig. Dennoch gibt es nach wie vor Laender, indenen man mit seinem Plastikgeld nichts anfangen kann (Iran). Hierzu naeheres unter den jeweiligen Laenderinformationen.
Wichtig ist auch immer, ein paar Dollarnoten in der Tasche zu haben. Diese Waehrung kann man in der Regel ueberall wechseln oder sogar als direktes Zahlungsmittel nutzen.
Dann sollte man auch immer eine Bargeldreserve (Dollar oder Euro) neben dem Geld im Portemonaie dabei haben. So hat man mehr Moeglichkeiten, sollte man einmal sein Geld verlieren.
Versicherung Krankenversicherung
Wir haben uns fuer die Auslandskrankenversicherung der DKV mit dem Tarif "AVL" entschieden. Diese ist fuer 3-36 Monate und hat den Vorteil, dass sie es dem Versicherten ermoeglicht, seine Reise gewollt oder ungewollt zu unterbrechen. Der Versicherungsschutz gilt auch noch nach der Reise bis zu drei Monaten in Deutschland weiter.
Dies ist das Unterscheidungskriterium zum ADAC, der auch nur fuer 2 Jahre versichert. Der Versicherungsschutz endet mit dem Grenzuebertritt nach Deutschland.
Dieser Punkt ist dann besonders zu beachten, wenn man seine allgemeine Krankenversicherung in Deutschland kuendigt. Kehrt man schliesslich zurueck und moechte wieder in eine gesetzliche Krankenversicherung eintreten, hat man heute auch mit der eingefuehrten Versicherungspflicht kein Problem mehr. Als sogenannter Rueckkehrer muss einen die ehemalige Versicherung wieder aufnehmen. Somit ist ein Antrag auf eine Anwartschaft bei seiner Krankenkasse hinfaellig. Zu klaeren bleibt jedoch im Einzelfall, wie es mit der Pflegeversicherung ist. Hat man hierbei eine zu grosse Luecke bei der Beitragszahlung, koennen spaetere Ansprueche gekuerzt oder verweigert werden. Dies ist aber mit der jeweiligen Krankenkasse selbst zu klaere, ob hierfuer eine Anwartschaft noetig ist oder nicht.
Haftpflichtversicherung
Neben der fuer uns unentbehrlichen Krankenversicherung, haben wir uns noch fuer eine Haftpflichtversicherung entschieden. Da es hier endlos viele Moeglichkeiten gibt, haben wir uns hierfuer beraten lassen. Bei dem Vergleich der Versicherungen ist fuer uns die AXA herausgekommen, die das beste Preis-Leistungsverhaeltnis aufwies. Hier sind wir als Partner versichert und haben damit nur eine Versicherung.
Unfallversicherung
Eine Unfallversicherung haben wir beide mehr zufaellig als ueberlegt, da unsere Eltern uns jeweils in ihre Versicherung mit aufgenommen haben.
KostenWas kostet eine Weltreise mit dem Fahrrad? Diese Frage muss man natuerlich je nach Reisestil unterschiedlich beantworten. Unsere Ausgaben pro Tag finden sich bei den Reisestatistiken und lagen fuer Australien beispielsweise bei 23 Euro. Dabei mussten wir nicht auf eine Cola von Zeit zu Zeit verzichten aber waren auch nur einmal in einer bezahlten Unterkunft. SponsoringAuf unserer Reise wurden wir auch von Sponsoren unterstützt. Diese Unterstützung beschränkte sich meist auf den Ersatz von defekter oder verschlissener Ausrüstung. Demnach haben wir uns nicht vor, sondern während der Reise um Sponsoren bemüht. Unser Angebot für die Sponsoren bzw. die Gegenleistung war Werbung auf unserer Internetseite. Möchte man im Vorfeld von Unternehmen unterstützt werden, muss man wohl eine "besondere" Tour machen und ein sehr gutes Konzept vorlegen. Eine "normale" Fernreise ist da vielleicht gar nicht ausreichend. Letztlich besteht hier die Gefahr, dass man eine Tour für den Sponsor macht und nicht für sich selbst! Insgesamt sollte man ein Sponsoring auch nicht überbewerten. Der Aufwand ist hoch und die Ersparnisse im Vergleich zu den Gesamtkosten einer Reise unerheblich. GesundheitZusammen mit unserem Hausarzt haben wir unsere Reisemedikamente zusammengestellt und die Anwendung besprochen. Zusaetzlich haben wir einen Erste-Hilfe-Kurs besucht, um unsere Kenntnisse in der Erstversorgung bei Unfaellen aufzufrischen. Es ist ausserdem lohnenswert, sich etwas medizinisches Grundwissen anzulesen. Schliesslich ist man auf einer Weltreise mit dem Fahrrad oft jenseits von Krankenhaeusern unterwegs. Die "Lonely Planet" Reiseführer waren immer ein guter Ratgeber, um sich über die Gesundheitsrisiken der jeweiligen Reiseländer zu imformieren. Unsere AusruestungDie Richtige Ausruestung ist fuer uns wichtig. Auf einer Weltreise, wo oft Unabhaengigkeit in Bezug auf Fortbewegung, Verpflegung und Unterkunft gefragt ist, muss man sich auf seine Ausruestung verlassen koennen. Zudem stellt sie einen erheblichen Spassfaktor dar und wirkt darueber auch auf den Erfolg einer Reise. FahrradAlles beginnt beim Fahrrad. Dies sollte geometrisch zu einem passen und die Haltung sollte auch auf Dauer angenehm sein. Es empfiehlt sich hier eine leicht sportlich geneigte Sitzhaltung und ein auf den eigenen Koerper abgestimmtes Rahmenmass bzw. eine passende Sattelhoehe und Lenkerposition. Tipps zur richtigen Fahrradeinstellung liefert die Firma Patria. Patria bietet zudem den "Velochecker" und damit ein Fahrrad nach Mass. Wir haben uns fuer einen Stahlrahmen entschieden, da man diesen ehr reparieren (schweissen) kann als Aluminium und uns optisch gut gefaellt. Ein Mountainbike-Lenker mit ergonomischen Griffen sorgt fuer gute Kontrolle auch bei schwierigen Fahrsituationen. Wir bevorzugen die hydraulischen Bremsen. Mit beladenen Raedern und bei Bergabfahrten geben diese Bremsen mehr Sicherheit. Die Saettel haben wir vorher auf "Vertraeglichkeit" geprueft. Wir fahren mit SPD-Pedalen und entsprechenden Fahrradschuhen. Dadurch sind die Fuesse angenehm fixiert und das Pedalieren ist effektiverer. Die Pedalen koennen jedoch auch mit "normalen" Schuhen gefahren werden. Gepaecktraeger habe wir vorne und hinten. Dies sorgt fuer eine gute Gewichtsverteilung und man ist beweglicher als mit einem Anhaenger. Als unverzichtbar finden wir noch eine gute Lichtanlage (z.B. fuer Tunnelfahrten oder wenn es bis zum naechsten Hotel doch mal laenger dauert). Lange Schutzbleche verhindern uebermaessigen Dreck auf der Kette, den Ritzeln und Taschen und natuerlich einem selbst. Steckschutzbleche sind gut bei Schlamm. Sie koennen einfach entfernt werden, wenn sie sich mit Schlamm zusetzen und das Rad blockieren.
Werkzeugtasche:
Ersatzteile:
Reparaturtasche:
Kleidung
zusaetzlich im Winter:
Camping
Erste-Hilfe-Tasche
zusaetzlich fuer Asien:
Medikamente
Die genaue Auswahl der Medikamente ist natuerlich abhaengig vom Reiseziel und Vorerkrankungen. Eine spezifische Beratung zu Medikamenten kann der Hausarzt oder das Tropeninstitut geben. Am besten macht man eine Auflistung der gesamten Medikamente und laesst sich dies auf seinen Namen vom Arzt bestaetigen. Ansonsten kann es mit Antibiotika und Co. zu Scherereien an der Grenze kommen.
GPSDas "routingfaehige" GPS "Garmin HCx" nutzen wir ergaenzend zur Kartennavigation. Es gibt genauere Distanzen (z.B. zum naechsten Ort mit Versorgungsmoeglichkeiten), erleichtert die Orientierung in grossen Staedten oder in Gebieten mit schlechter Beschilderung (z.B. Bolivien). Voraussetzung ist jedoch immer eine qualitative Digitalkarte. Hier liegt dann auch der Schwachpunkt einer umfassenden Navigation per GPS, denn das Angebot an digitalen Karten ist keineswegs flaechendeckend.
EnergieversorgungFuer die Energieversorgung des GPS nutezen wir ein Solarladegeraet fuer AA-Akkus (Produktbeschreibung). Eine interessante Moeglichkeit Elektrogeraete mit dem Nabendynamo zu laden bietet ausserdem Busch und Mueller (mehr). Literatur, Strassen- und GPS-Karten
Nachdem die Laenderauswahl mit Hilfe von einer Weltkarte und dem Internet bezueglich Klima und Sicherheit festgelegt war, haben wir uns Strassenkarten der jeweiligen Laender besorgt und dazu den Lonely Planet. Die Reisefuehrer und Karten haben wir natuerlich nicht alle mitgenommen, sondern uns fuer entsprechende Etappen zuschicken lassen. Eine Strassenkarte haben wir immer vor Augen mit der Ortlieb Kartenhuelle (Produktbeschreibung).
Allgemeine Literatur:
Reisefuehrer von Lonely Planet:
Uebrigens: Lonely Planet bietet auch die Moeglichkeit, einzelne Kapitel als pdf-Datei zu kaufen. Dies haben wir z.B. fuer den Radreisefuehrer Australien genutzt.
Strassenkarten:
GPS-Karten
HeimatbasisEs ist wichtig eine gute Heimatbasis zu haben. Denn nicht immer bekommt man gewuenschte oder noetige Ersatzteile im Ausland, so dass es unentbehrlich sein kann, etwas ins Ausland postlagernd zugesendet zu bekommen.
Es macht Sinn, eine Person mit einer Vollmacht ueber jegliche buerokratische Angelegenheiten auszustatten. Sollten Bankangelegenheiten oder andere unvorhersehbaren buerokratischen Dinge zu erledigen sein, kann diese Person fuer einen eintreten. Banken haben in der Regel ihre eigenen Vordrucke fuer eine Vollmacht! Wichtig fuer die Heimatbasis ist hierfuer, eine gut sortierte Ordung all seiner Dokumente (Bank, Tan-Liste, Zertifikate, Rechnungen...). Es kann immer sein, dass ploetzlich eine Nebenkosten-Nachzahlung der aufgeloesten Wohnung ins Haus flattert oder einem unrechtmaessig Geld des Stromanbieters abgebucht wird, obwohl der Vertrag bereits gekuendigt wurde und und und.
Man sollte auch Kopien seines Passes, Impfausweises hinterlassen, sofern man nicht alles sowieso digitalisiert hat.
Die Heimatbasis kann waehrend der Reise auch prima als Fotosicherungsverwalter fungieren, in dem sie zugesendete Sicherungs-Foto-DVDs zusaetzlich auf einem Rechner/externer Festplatte speichert. Es gibt wohl nichts schlimmeres, als verlorengegangene Fotos seiner Erlebnisse!
UnterwegsOrientierungDie Grundlage unserer Orientierung sind Strassenkarten, Strassenschilder, die Auskuenfte der lokalen Bevoelkerung und Intuition. Je oefter man sich auf der Karte orientiert, umso weniger kann man sich verfahren. Man sollte immer mehrere Kriterien zur Orientierung heranziehen, also nicht nur auf die Karte, nur das Strassenschild, etc. vertrauen.
Ein Kompass kann nuetzlich sein. Besonders auf Nebenstrecken oder der suedlichen Halbkugel (ungewohnter Sonnenstand). Ein GPS fordert autarke Energieversorgung und sollte nie eine Karte ersetzen. Eine befriedigende Navigation per GPS ist abhaengig von der Qualitaet der entsprechenden Digitalkarten. Mehr zum Thema GPS findet ihr hier.
Essen und TrinkenEssen: Ist man nicht gerade in Sued-Ost-Asien unterwegs, muss man sich selbst versorgen. Unser obligatorisches Fruestueck sind Haferflocken und Muesli. Die Milch wird mit Milchpulver selbst gemixt. Mittags bekommt man meist etwas an der Strasse oder hat etwas Brot, Aufstrich, Kekse o. ae. dabei. Was man eben so findet. Abends gibt es dann einen vollen Topf Nudeln mit Gemuese, Kaese und evtl. einen Salat. Fuer uns hat es sich bewaehrt, die Nudeln gerade mit Wasser zu bedecken und dann zu kochen (das spart Wasser, 1,5 Liter auf 500g). Gemuese kommt spaeter dazu. Am Ende sollte das ganze Wasser aufgebraucht sein. Einen Salat bzw. das Dressing kann man praktisch in einer Plastiktuete anrichten.
Wir kochen auf dem MSR-Dragonfly. Unter Verwendung zwei verschiedener Duesen kann Benzin, Petroleum und Diesel verbrannt werden. Wir schaetzen diese Eigenschaft, da man damit sehr unabhaengig bzgl. des Brennstoffes ist. Benzin und Diesel ist eigentlich immer auffindbar. Dennoch bevorzugen wir nach Moeglichkeit gereinigtes Benzin (Reinbenzin). Dies verbrennt sauberer, geruchsloser und ist normalerweise in Staedten erhaeltlich.
Trinken: Trinkwasser aus der Leitung ist fuer uns in Deutschland selbstverstaendlich. Bereits in Osteuropa ist dies jedoch anders. Im Zweifel sollte man es immer abkochen, chemisch behandeln oder Filtern (mehr zum Thema "Sicheres Trinkwasser").
Das Wasser fuer den Abend und den Morgen haben wir immer erst am Nachmittag besorgt. Der Ortlieb Wassersack ist hier sehr praktisch.
Man sollte seinen Wasservorrat immer im Blick haben. Durst ist schlimmer als Hunger!
In den Wuestenregionen muss man sehr auf seine Wasser- und Mineralhaushalt aufpassen. Man schwitzt staerker als sonst und verliert deshalb viele Salze, die der Koerper zurueckbenoetigt. Hierfuer kann man sich Elektrolytpulver in der Apotheke besorgen. Es gibt auch die Moeglickeit es selber zu mischen, was sicherlich nicht ganz so gut ist, wie gekauftes, aber eine preiswertere Alternative darstellt: 1 Liter Wasser mit 1 Teeloeffel Salz und 2 Essloeffeln Rohrzucker.
UebernachtenWirkliche Unabhaengigkeit kommt mit dem wild zelten. Man muss nicht zwingend einen Ort erreichen, sondern sucht am spaeten Nachmittag einfach nach einem geeigneten Plaetzchen. Wir sind da ehr pingelich und haben im Laufe der Zeit ein Auge und Gespuer fuer "gute" und "sichere" Zeltplaetze entwickelt. Wir bevorzugen trockene, luftige Plaetze, zu denen wir moeglichst ungesehen gelangen und dann auch ungesehen bleiben (also z.B. hinter Hecken, Waellen, in Senken).
Fuehlt man sich jedoch nicht wohl, sollte man lieber fragen und in der Naehe von einem Haus campieren oder nach einer "richtigen" Unterkunft suchen.
VerstaendigungAls Globetrotter kann man nicht alle Sprachen der jeweiligen Reiselaender sprechen. Trotzdem ist es moeglich, sich ueber das Noetigste zu verstaendigen. Einen Grundwortschatz (mit phonetischer Schrift) haben wir immer in unserem Lonely Planet Reisefuehrer. Ausserdem haben wir das praktische "Ohne Woerterbuch" von Langenscheidt dabei. Dieses Buchelein mit unzaehligen Abbildungen von alltaeglichen Beduerfnissen (Brot, Dusche, Toilette, etc.) war fuer uns oftmals der erste (und meist lustige) Schritt einer Annaeherung mit der lokalen Bevoelkerung.
SicherheitDas gefaehrlichste auf einer Fahrradweltreise ist sicherlich der Strassenverkehr. Ein Fahrradhelm (auf dem Kopf!) und ein Rueckspiegel sind fuer uns daher obligatorisch. In Staedten mit viel Verkehr tragen wir auch eine Warnweste.
Im jeweiligen Reiseland sollte man sich ueber die nationale Notrufnummer erkundigen. Geld, Kreditkarten und den Reisepass tragen wir wasserdicht verpackt am Koerper, in einer Geldkatze. Einen Notgroschen sollte man noch wo anders verstecken (z.B. in der Fahrradklingel ;-) ). Gut ist ein extra Portemonaie mit etwas Bargeld (ungueltiger EC-Karte, o.ae.). Damit kann man immer "dezent" bezahlen und sollte man naemlich in einen Raubueberfall geraten, hat man dann etwas zum "rausruecken"!
Wichtige Unterlagen, wie Reisepass und Impfausweis, haben wir zudem "eingescannt" und im Internet digital hinterlegt.
Ein Gefuehl der Sicherheit gibt uns eine kleine Dose Pfefferspray. Diese haben wir unter dem Sattel oder in der Lenkertasche, aber noch nie gebraucht (Achtung! Zum Teil illegal, z.B. Australien).
Gegen Hunde haben wir einen Holzstock griffbereit am Fahrrad befestigt. Meist reicht es schon, ihn einfach in die Luft zu halten. Die meisten Hunde drehen aber eh am Ende "ihres" Reviers ab.
Wir tragen beide auch noch eien Trillerpfeife um den Hals. Hiermit kann man schnell Aufmerksamkeit erregen oder den zu weit nach vorne geradelten Partner "zurueckpfeifen". Wenn man in entlegenen Gegenden unterwegs ist und sich ausserhalb von Mobilfunknetzten befindet, sollte man evtl. ueberlegen, ein Satelliten Telefon oder ein aehnliches Notrufgeraet mit sich zu fuehren. Eine guenstige Moeglichkeit bietet z.B. der "Spot". Solche Geraete sind natuerlich kein Ersatz fuer eine "vernuenftige" Reiseplanung, zuverlaessige Ausruestung und "gesunden Menscheverstand" unterwegs! ;-)
PannenWenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte man einfache Reparaturen auch selbst machen koennen. Hauptsaechlich wird man wohl Platte Reifen flicken mussen. Es ist aber auch gut, wenn man die Bremse, Schaltung und das Lagerspiel der Naben einstellen kann. Fuer uns war es dann noch von Vorteil, dass wir Laufraeder komplett neu einspeichen koennen. Uns hat hier das Lehrbuch "Das Neue Fahrrad Reparatur Buch" weitergeholfen. Wartung und PflegeUm eine moeglichst lange Lebensdauer der Kettenblaetter und Ritzel zu erzielen, muss besonders die Kette regelmaessig gepflegt werden. Eigentlich reinigen wir unsere Ketten jeden Abend (!) mit einem Lappen und oelen die Kette. Ueberfluessiges Oel sollte dann nochmal abgewischt werden, damit die Kette nicht so viel Dreck "anzieht". Die Kassette wird in unregelmaessigen Abstaenden von Fett und Dreck befreit. Fuer uns hat es sich uebrigens bewaehrt, jeweils drei Ketten abwechselnd zu fahren. So schonen wir die Ritzel und Kettenblaetter und haben sie erst nach ueber 20.000 km gewechselt (wir haetten sie sorgar noch weiter fahren koennen). Im ersten Schritt fahren wir alle drei Ketten bis zu einer Laengung von 0,07mm, dann bis 0,1mm (Messlehre von Rohloff) und danach immer um weitere 2000km.
Der Reifenluftdruck sollte regelmaessig ueberprueft werden. Mit ehr hohem Druck faehrt es sich uebrigens leichter und es erhoeht sich die Lebensdaeuer des Reifens.
Die Lager in den Naben sollten kein Spiel haben und gut gefettet sein. Mehrmals haben wir die Lager auseinandergebaut, gereinigt und neu gefettet. Ebenso die Pedallager.
Es lohnt sich auch auf einen "runden Lauf" des Rades zu achten. Ein fruehzeitiges Nachzentrieren vermeidet eine richtige "Acht" im Rad oder gebrochene Speichen.
In gewissen Abstaenden und besonders nach "Ruettelpisten" untersuchen wir die Raeder nach losen Schrauben.
"Steter Tropfen hoelt den Stein". In diesem Sinne sollte man z.B. sich kreuzende und damit aneinanderreibende Kabelhuellen verstaerken, Lackschoner anbringen und Sicherungs-DVD's, zum Schutz vor Kratzer, mit Klebeband fest in der Huelle fixieren.
Am Anfang hatten wir uebrigens den Katadyn-Wasserfilter "Camp". Dieser hat ein grobes Granulat im Inneren der Filterkerze. Durch die Vibrationen hat das Granulat schliesslich den Filter von innen her "aufgerieben" und unbrauchbar gemacht! Zeltreissverschluesse kann man ab und an mit einer Buerste reinigen. Das erhoeht die Lebensdauer.
Einspeichen im Iran.
LaenderinformationenAn dieser Stelle wollen wir keine umfassende Laenderinformation geben. Vielmehr ist es eine Ergaenzung zu allgemeinen Infos, welche man sich aus Reisefuehrern o. ae. anliest. Wir geben Tipps von Dingen, die uns im Kopf geblieben sind und die wir wissenswert finden.
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