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Vietnam Teil 2 (11.12.2009 - 19.12.2009)

veröffentlicht um 19.12.2009, 04:21 von Tobias Pieper   [ aktualisiert: 10.02.2012, 11:35 ]
Unsere Bootsfahrt durch die Ha Long Bucht  war mal etwas ganz anderes fuer uns. Wir wurden vom Hotel abgeholt und zum Hafen gebracht. Dort trauten wir unseren Augen kaum. Es wimmelte nur so von Touristen. Sie wurden busseweise herangekarrt, meist aus Hanoi, um auf eines der unzaehlig ankernten Boot geschleust zu werden. Wir wurden nach einer Weile unserem Guide zugeteilt und mit 14 anderen ging es dann auf ein Boot. Wir waren also eine kleine Gruppe, wodurch somit der eigentliche Massentourismus verschleiert wurde. Wir bezogen eine schoene Kabine und genossen es,  24 Stunden an die Hand genommen zu werden. Wir bekamen unglaublich gutes und leckeres Essen serviert, besichtigten zwei Tropfsteinhoehlen und machten eine Kajaktour durch die Bucht. Es war wirklich nett. Aber am schoensten war es einfach an Deck zu sitzen und die beeindruckende Landschaft zu geniessen. Am Morgen sprang ich erst einmal vom Boot aus ins Wasser. Es war natuerlich zunaechst recht frisch, aber nach einigen Zuegen wurde es sehr angenehm. Ich musste doch unbedingt im Pazifik baden!
    
Die Fahrt nach Hanoi war relativ entspannt. Es lag eine gute Strasse vor uns, so dass wir schneller voran kamen als erwartet. Als wir am Abend in einem Dorf nach einem Zeltplatz suchten, bekamen wir mal wieder Hilfe geschickt. Wir fragten bei Leuten mit Garten, aber sie schienen zunaechst nicht zu verstehen und wohl auch nicht zu wollen. Schnell hatte sich das halbe Dorf versammelt. Wir wurden dann zu einem Jungen gebracht, der englisch sprach. Er wiederum brachte uns zu einer Freundin, die ein Plaetzchen fuer uns hatte. Wir sollten selbstverstaendlich im Haus schlafen. Es wurde ein richtig netter abend und es war so schoen, sich auf englisch unterhalten zu koennen. Man kommt dann den Menschen so viel naeher. Sie war so begeistert und wollte uns am Morgen gar nicht fahren lassen. Wir sollten noch bleiben!

Am selben Tag erreichten wir Hanoi. Hanoi ist fuer uns zu  einem wichtigen Ziel geworden. Nun ist die Reise fuer uns greifbar geworden. Wir sind nun von Oldenburg nach Hanoi alles mit dem Fahrrad gefahren. Also alles mit eigener Muskelkraft zureuckgelegt. Am 15.12., exakt 9 Monate nach Abreise, trafen wir nach 16.780 km in Hanoi ein.

Hier sind wir nun ueber einen Couchsurfing Kontakt untergebracht. Couchsurfing ist eine Plattform im Internet, bei der man eine Couch bei Privatleuten finden kann. Wir sind bei einem neuseelaendischen Paar gelandet, die hier seit 1,5 Jahren englisch unterrichten. Sie bewohnen ein grosses Haus und wir fuehlen uns mittlerweile schon so, als wuerden wir hier richtig mitwohnen. 
Wir haben das Mausoleum von Ho Chi Minh besucht. Der gesamte aeussere Komplex wird militaerisch bewacht und es gibt genaue Regeln, wo man lang gehen darf. Beim hereingehen muss die Schlange in Zweierreihen gehen, die Haende muessen aus der Tasche. Und dann kommt man in einen Raum mit glaesernem Sarg, wo Ho Chi Minh aufgebart liegt. Die Schlange an Menschen darf einmal um den Sarg herumgehen. Es war einfach irre. Er sieht aus wie ein alter schlafender Mann, dabei ist er bereits 1969 gestorben. Jedes Jahr wird er fuer neue Haltbarkeit drei Monate nach Russland gebracht. Sein Wunsch war es wohl, eingeaeschert zu werden. Aber statt dessen musste er nun Lenin, Stalin und Mao folgen, denen ebenfalls solch eine letzte Ruhestaedte erbaut wurde. Aber es ist wirklich beeindruckend, welche Menschenmassen durch den Besuch ihren Respekt ausdruecken.   

Und dann haben wir in Hanoi einen Radreisebekannten aus Frankreich wiedergetroffen. Wir sind uns das erste mal in Tashkent begegnet. Wir gaben ihm noch einige Tips fuer die Beantragung des chinesischen Visums und wuenschten uns gegenseitig h schoene Weiterreise. In Dunhuang in China liefen wir uns dann zufaellig wieder ueber den Weg. Es war total verrueckt. Wir sprachen ueber unsere weitere Routeplanung und meinten, dass wir uns eventuell in Vietnam wiedertreffen koennten. Wir blieben im Kontakt und nun fuehrte uns unsere Route in Hanoi tatsaechlich wieder zusammen. Wir werden unsere Reise nach Laos erstmal gemeinsam fortsetzen. Es ist unglaublich schoen, ihn wiederzutreffen.    
 
Weihnachten wisse wir nicht genau, wo wir sein werden, aber wir werden es uns zu dritt auf jeden Fall schoen machen. 
Hier in Hanoi gibt es eine Christengemeinde, die jeden Sonntag Gottesdienst haelt. Da wir an Weihnachten vermutlich keine Moeglichkeit haben, in die Kirche zu gehen, wir aber am 4. Advent noch in Hanoi sein werden, wollen wir wohl dann den Gottesdienst besuchen.
Wir haben in Vietnam schon einige Kirchen gesehen und es tut gut sie zu sehen. Und besonders, wenn zur vollen Stunde die Glocke erklingt, fuehlt es sich so vertraut an. Die letzten Kirchen haben wir in Georgien gesehen und das ist schon echt verdammt lange her.   

Wir wuenschen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!

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