Diesmal gibt es einen spontanen Kurzbericht ueber unser Flugabenteuer. Unser Flug von Hobart nach Christchurch in Neuseeland war leider kein Direktflug. Wir mussten in Melbourne umsteigen und auch das Gepaeck neu einchecken. Damit wir hierbei nicht in Zeitdruck geraten, hatten wir extra eine Verbindung gewaehlt, bei der wir lange Aufenthalt in Melbourne haben. Denn man weiss nie, was alles passieren kann, besondern mit unseren Raedern. Und da wir deutsch sind, gehen wir doch lieber auf Nummer sicher. Der Flug von Hobart nach Melbourne verlief ganz probelmlos. Puenktlich morgens um 10.00 Uhr starteten wir bei bewoelktem Himmel. Dies war sehr schoen, denn so durfte ich nun bei meinem 2. Flug ueberhaupt erleben, wie wir durch die Wolkendecke hindurch stachen und die Sonne bei strahlend blauem Himmel erschien. Die Wolkenmassen von oben waren wirklich etwas besonderes fuer mich. In Melbbourne bekamen wir schnell unser Gepaeck und die Raeder zurueck. Das war also gut geschafft. Nun hatten wir viel Zeit, alles auszuchecken, wo wir hin muessen zur Gepaeckaufgabe usw. Es waren einige Stunden Zeit, bis die Schalter zum Check-In aufmachten. Bis es so weit war, wurde uns fast etwas langweilig, aber nur fast. Und das war gut so, denn waere uns nicht nahezu langweilig geworden, haetten wir uns nie so frueh in die Schlange eingereiht, um das Gepaeck aufzugeben. Das war aber gut. Warum? Das erfahrt ihr nun. Wir gaben der Dame am Schalter unsere Paesse und dann fragte sie: “Fliegen sie von Neuseeland wieder zurueck nach Australien oder weiter?” “Wir werden nicht wieder nach Australien kommen.” “Kann ich dann bitte ihre Weiterflugtickets sehen?” “Wir haben noch keine Weiterflugtickets, da wir noch nicht wissen wann und wohin genau es weitergehen wird.” “Dann kann ich sie leider nicht fliegen lassen. Fuer die Einreise nach Neuseeland muessen sie ihre Ausreise vorweisen koennen.” Schock! Wie, das kann doch nicht sein? Und nun? Wir hatten noch 1 Stunde und 15 Minuten bis der Schalter schloss, um ein Ticket zu buchen. Freundlicherweise durften wir unsere Raeder dort stehen lassen und brauchten nur das Gepaeck mitnehmen. Wir steurten also in das Reisebuero am Flughafen und erklaerten in wenigen Saetzen, dass wir sofort ein Ticket braeuchten und weniger als 1 Stunde Zeit haetten. Die Dame war ganz freundlich und wir waren auch nicht die ersten, denen dies passiert ist. Um ehrlich zu sein, wir hatten darueber gelesen, dass Neuseeland fuer die Einreise einen Ausreisenachweis verlangt, ebenso wie genuegend Geld, um seinen Aufenthalt zu finanzieren. Auf unserer ganzen Reise durch so viele Laender haben wir dies schon oefter gelesen,aber nie wollte jemand dergleichen Dinge auch sehen. Wir haben es schlichtweg nicht erst genommen. Und da dies einfach nicht unserem Reisestil entspricht, sondern wir mehr von Land zu Land reisen, um Moeglichgkeiten offen zu haben, haben wir uns nicht weiter drum gekuemmert. Im Reisebuero fingen wir an zu schwitzen und wirklich nervoes zu werden, wobei uns klar war, dass es alles nur eine Frage des Geldes ist. Einen Flug kann man immer buchen. Wir dachten zunaechst, dass wir etwas buchen, was wir wieder stornieren koennen, aber die Stornierungsbeguehren sind einfach zu hoch. Also haben wir uns kurzer Hand entschlossen, wie es fuer uns nach Neuseeland weitergehen soll. Wir legten ein Datum und ein Reiseziel fest und bekamen sogar einen ganz vernuenftigen Preis. Nun wollten wir das Ticket mit unserer Visa-Karte bezahlen. Wir waren sehr gut in der Zeit. Alles schien super zu laufen, kein Grund mehr, aufgeregt zu sein. Die Dame nahm die Karte und zog sie durch das Lesegeraet. Kurzdaruaf sagte sie, dass der Zugriff verweigert wurde. Sie versuchte es erneut. Immernoch verweiget. Mit einem Schlag war die Nervositaet wieder da und das am Anschlag. Was konnte jetzt fuer ein Problem vorliegen? Tobias fiel sofoert ein, dass ein Limit vorliegt, wieviel man pro Tag abheben kann. Wir versuchten den Betrag zu splitten, um mit unseren beiden Karten zu arbeiten. Das Problem war da aber noch, dass wir das Geld von unserem australischen Konto auf eines der deutschen Konten ueberwiesen, aber noch nicht aufgeteilt haben. Somit haben wir auf einem Konto nur wenig Geld. Das beschraenkte die Moeglichkeit, den Betrag in der Mitte zu teilen. Wir teilten so weit wie moeglich, aber die Maschine wollte es nicht annehmen. Der Betrag war immer noch zu hoch. Also musste das Limit noch tiefer liegen, als wir dachten. Tobias fragte geistesgegenwaertig, wie er mal wieder war, ob er telefonieren koennte. Das war kein Problem und so rief er bei der Bank an. Gluecklicherweise hat unsere Bank ein 24 Stunden Servicetelefon. Schliesslich war es bei uns noch ganz frueh morgens. Der Mann am anderen Ende setzte das Limit nach oben und meinte, dass diese Aenderung wohl in ca. 30 Minuten wirksam werden wuerde. Wir schauten auf die Uhr und sahen, dass wir nach diesen 30 Minuten noch 10 Minuten zum Einchecken hatten. Das Herz raste. Nun konnten wir nur warten, und hoffen, dass dies auch das Problem war und wir alles noch rechtzeitig schaffen wuerden. Ansonsten wuerden wir den Flieger und damit das gute Angebot fuer diesen Flug nach Neuseeland verpassen. Lange Minuten des Wartens! Es war einfach nur schrecklich zu sehen, wie sehr man doch wieder von der Technik abhaengig ist. Wir versuchten es schon frueher, in der Hoffnung, dass die Aenderung schon wirksam wurde. Und tatsaechlich, die Maschine spuckte den Beleg der Zahlung aus, wir bekamen das Ticket und bedankten uns bei der Frau, die uns so nett und kompetent geholfen hat, und rannten zum Schalter. Flughaefen haben leider nicht die kuerzesten Distanzen. Voller Selbstverstaendlichkeit legten wir nun das Weiterflugticket vor und hofften, dass nun alles mit den Raedern noch klappen wuerde. Denn trotz gekauftem Extragewicht fuer die Raeder wussten wir, dass es knapp werden wuerde. Und deshalb musste Tobias die Raeder beim Wiegen immer etwas anheben, was dann auch nochmal ein Nervenkitzel bedeutete, denn wer weiss, ob es funktioniert. Aber es hat geklappt. Die Raeder und Taschen waren weg und wir konnten uns nun etwas entspannen. Aber das wollte nicht so ganz gelingen. Wir machten uns sofort auf den Weg zu unserer Abflugsplattform, denn auch dort muss man ja entsprechende Zeit vor Abflug sein. Wir mussten also durch die Pass- und Zollkontrolle, durch die Kontrolle des Handgepaecks und ueberall waren noch Schlangen vor uns. Ich hatte voellig den Blick fuer die Zeit verloren und hatte keine Ahnung, wieviel Zeit wir noch hatten. Ich stand voellig unter Strom. Als wir das alles hinter uns hatten und im richtigen Wartebereich angekommen waren, klappte es auch endlich mit dem Entspannen. Puh, wir hatten es also geschafft, wir durften nun nach Neuseeland fliegen!! Der Flug selbst war recht angenehm. Es waren auch nur gute 3 Stunden und damit schnell vorrueber. Aber unsere Abenteuergeschichte sollte noch nicht zu Ende sein. Neuseeland hat hohe Sicherheits und Quarantaenevorschriften, was die Einfuhr von Essen und moeglichen Samen angeht. Wanderschuehe, Campingsachen, wie Zelte, Fahrraeder etc. muessen deklariert werden. Wir bekamen unsere Raeder wohlbehalten wieder, mussten dann aber durch die Quarantaene-Abteilung. Sie wollten sehen, ob die Reifen usw. auch sauber sind, damit wir keine Samen einfuehren, die die heimische Flora und Fauna bedrohen koennte. Da wir dann schon mal in dieser Abteilung waren, dachten sie sich, sie koennten doch mal einen Blick in unsere Tacshen werfen. Und so packten sie Tasche fuer Tasche aus. Dort wurde keine Ruecksicht auf Intimitaet und Privatsphaere genommen. Aber die Frau war sehr nett und wir plauderten mit ihr recht entspannt. Unser Zelt mit den Heringen und die Raeder wurden genau untersucht. Sie waren sehr zufrieden damit und wollten wissen, wo wir herkaemen. Als wir sagten, dass wir deutsche seien, nickten sie ganz selbstverstaendlich, nach dem Motto: Das haetten wir uns denken koennen, so sauber, wie alles ist. Die Frau, die unsere Taschen auspackte, war anfangs so genau, aber am Ende lies sie 2 Taschen geschlossen und meinte, es sei ok. Da fehlte es dann am Ende doch an Konsequenz, was dann Glueck fuer uns war, denn wir besassen Pfefferspray, was wir wohl nicht besitzen duerfen. Auch unseren Hundeabwehrstock haben sie am Fahrrad nicht entdeckt. Die ganze Prozedur dauerte eine Stunde. Es war demnach mittlerweile 1 Uhr nachts lokale Zeit. Nun mussten wir noch unsere Raeder zusammenbauen, die ja im Karton waren. Um 3 Uhr nachts legten wir uns endlich auf unserer Isomatten im Flughafen hin und schliefen etwas. Nach drei Stunden war aber auch das vorbei. Wir packten unsere sieben Sachen und radelten los zu unseren Freunden. Mal wieder sind wir privat untergebracht. Ngaere und Wayne sind unsere Arbeitskollegen aus Australien, die mittlerweile in ihr Haus in Neuseeeland zurueckgekehrt sind. Es ist sehr schoen, sie wiederzusehen und die Vertrautheit macht die Ankunft unglaublich angenehm. Es faellt noch schwer, zu begriefen, dass wir in einem neuen Land sind. Aber das wird wohl kommen. Nun kann unser Abenteuer Neuseeland beginnen und wir sind selber gespannt, was dieses Land fuer uns zu bieten hat.
Das Kapitel "Australien" endet fotografisch mit einer kleinen Sammlung von australischen Campern. Fotos
|
Reiseberichte >