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Thailand Teil 1 (31.01.2010 – 08.02.2010)

veröffentlicht um 08.02.2010, 04:13 von Tobias Pieper   [ aktualisiert: 10.02.2012, 11:38 ]

An der Grenze zu Thailand war die Hoelle los. Bevor wir ankamen, trafen drei Toursitenbusse ein, die alle als Fussgaenger durch mussten und entsprechend lang war die Schlange. Wir haben noch nie so lange in einer Schlange an der Grenze stehen muessen. Es waren wohl 2 Stunden. Aber ansonsten war es wieder ganz unkompliziert. Wir hatten ja bereits unser Visum im Pass.

Der Weg bis nach Bangkok war ebenso wenig spektakulaer wir der bis zur Grenze. Es war wie eine Bundesstrasse oder gar eine Autobahn. Man hatte viel Platz, aber der Verkehr war schon enorm und die Landschaft links und rechts wenig spannend. Aber wir hatten auch nur das Ziel, Bangkok zu erreichen. Die Eindruecke waren in den letzten Wochen so ernorm und intensiv, dass es gut tat, einfach nur Strecke zu machen und wenig sieht, was man aufnehmen und verarbeiten muss.

Die neue Herausforderung auf den thailaendischen Strassen ist der Linksverkehr. Wir haben unseren Rueckspigel an die andere Seite des Lenkers geschraubt. Es war natuerlich eine super Umstellung. Das schwierige ist das Losfahren. Intuitiv will man auf die rechte Seite fahren. Faehrt man erstmal, ist es nicht mehr so das Problem, es sei denn man biegt rechts ab, denn dann neigt man dazu, sich wieder rechts einzuordnen und schon steht man im Gegenverkehr. Recht uebel ist es auch, wenn man als Fussgaenger die Strasse ueberquert. Automatisch guckt man zuerst nach links und freut sich, dass frei ist, aber der Verkehr kommt hier von rechts. Das kann wirklich gefaehrlich werden. Aber bisher hat es gut geklappt, man muss sich eben immer gut konzentrieren, dass man nicht intuitiv handelt, das funktioniert hier nicht.

Bangkok ist eine moderne Metroploe. Man spuert nur noch dann, dass man eigentlich in Asien ist, wenn man die unzaehligen Tempel sieht und die diversen Strassenkuechen. Ansonsten fuehlt es sich ziemlich westlich an. Der Verkehr ist natuerlich enorm. Wir sind zur Rush-Hour in die Stadt gekommen. Es herrschte Verkehrsstau bis –chaos. Aber ein Fahrrad ist so genial. Alle muessen in ihrem dicken eigenen Auto sitzen, und wir haben uns immer zwischen den stehenden Autos hindurchgeschlengelt. Zickzack durch die stehenden Autos, es war herrlich. Wir erfuhren dann von jemandem, der ca. 2 Stunden nach Feierabend erst zu Hause ankommt. Typisches Grossstadt Phaenomen. Wie kann man sich da ein Auto zu legen. Es gibt so viele Busse oder eben das Rad. Das ist echt die beste Moeglichkeit, in solch einer Stadt vorwaerts zu kommen.

In Bangkok waren wir richtig shoppen, aber nicht im klassischen Sinne von Klamotten und Souvenire einkaufen, sondern fuer unsere Raeder. Denn diese brauchten nun wirklich neue Teile. Ketten, Ritzel, Kettenblaetter etc. sind nach nun fast 20.000 km gut verschlissen. Und hier konnten wir gute Ersatzteile finden. Von der Firma Schwalbe haben wir 2 Saetze Maentel gesponsert bekommen. Wir sind nun fuer sie Testfahrer. Denn auch die Maentel sind gut abgefahren und die Platten haeufen sich dann schon mehr. Unser Hostel wurde also schnell zu unserer Fahrradwerkstadt und machten die Rraeder wieder fit. Wir zogen damit immer wieder Interessierte an. Ein Englaender und ein Schwede besuchten uns immer wieder, weil sie neue Fragen hatten, ob technisch oder zu unseren Erfahrungen. Sie sind auch Radler (bereits im mittleren Alter) und denken nun auch ueber eine Weltreise nach. Wir haben sie wohl ziemlich angesteckt und inspiriert. Aber wir treffen immer wieder auf Menschen, die richtig lange reisen. Sehr viele nehmen sich ein Jahr raus, um in irgendeiner Form durch die Welt zu reisen. Wir haben sogar ein paar aus Estland getroffen, die mit einem Motorrad (BMW) unterwegs sind. Aber sie sind mit dieser riesigen Maschine, dem Gepaeck und 2 Personen voellig ueberladen.

Wir haben uns aber nicht nur mit unseren Raedern beschaftigt, sondern sind auch viel durch die Stadt gekurvt und haben uns verschiedene Tempel angesehen. Bangkok ist schon eine recht nette Stadt. Trotz des Verkehres ist es nicht so hecktisch. Die Strassen sind breit, aehnlich wie in China, und somit ist viel Platz, was unglaublich viel ausmacht. Aber es ist auch nur eine Grossstadt. Dem koennen wir meist nur wenig abgewinnen.

Nun geht es weiter Richtung Sueden. Nebenstrassen wird es nur wenige geben, also sind wir wahrscheinlich an die grosen Strassen gebunden. Sehen wir mal. In Bangkok trennen sich nun unsere Wege mit Nicolas. Zwar wollen wir genauso wie er weiter Richtung Malaysia, aber nach etwa 1,5 Monaten, braucht jeder wieder seinen Raum. Aber wer weiss, wo sich unsere Wege wieder Kreuzen. 


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