In Brasilien kam alles anders als geplant. Aber ganau das macht es aus! Die Ausreise aus Uruguay verlief ganz normal, wie man es an Grenzen kennt. Zwar wirkte alles etwas unformaler, aber wir bekamen unseren Stempel. Wir fuhren ueber die Grenzbruecke auf die braslianische Seite und wurden dort von dem Grenzpolizisten etwas fragend angeschaut, als wir anhielten. Er gab uns zu verstehen, dass es hier keinen Stempel in den Pass gibt, sondern erst in Uruguaiana, der naechsten Stadt. Wir furhen also weiter und es kuemmerte uns nicht weiter. Es gab nur eine Strasse zu der Stadt und so erwarteten wir in rechtzeitigem Abstand vor der Stadt eine Grenzkontrolle. Es waren 80 Kilometer zu fahren und da wir guten Wind hatten, war schnell klar, dass wir dies noch schaffen wuerden. Landschaftlich aenderte es sich zu Uruguay nicht. Immernoch viele Felder in weiter offener Landschaft. Wir erreichten Uruguaiana, aber keine Grenzkontrolle. Das war sehr komisch. Wir wurden unsicher und auch etwas nervoes, wo wir denn unseren Einreisestempel bekommen wuerden. Im Reisefuehrer hoerte sich alles sehr streng an: Keine Lebensmittel, Beleg der Weiterreise bzw. Ausreise und noch wichtiger als der Stempel, ein kleines Formular, was man ausfuellen muss und nicht verlieren darf. Sonst muss man mit Bussgled in Hoehe von ca. 80 Euro bei der Ausreise rechnen. Wir fragten an der naechsten Tankstelle nach der Grenzkontrolle und das erste, was sie uns sagten war, es sei Karnevall und die naechsten zwei Tage nichts zu holen. Und ausserdem braeuchten wir keinen Stempel im Pass, das gaebe es dann bei der Ausreise. Oh je, das hoerte sich fuer uns aber gar nicht ueberzeugend an. Mir war gar nicht wohl bei der Sache. Wir fuhren aber erst mal weiter in die Stadt und hofften doch noch auf eine Kontrolle stadtauswaerts. Der naechste Schritt war nun Geld abheben. Unser restliches Geld aus Uruguay konnten wir natuerlich nicht tauschen, denn es war ja Karnevall, alles hatte geschlossen. Aber wir leben ja im Zeitalter der Bankautomaten und brauchen keinen Schalter. Die erste Bank wollte unsere Karte leider nicht. Also ging es zur naechsten. Das war sogar eine uns bereits bekannte Bank. Aber auch sie verweigerte uns die Auszahlung. Also zur dritten. Und wieder blieben wir ohne Geld. Unsere Karten wurden einfach nicht akzeptiert, obwohl es Banken waren, bei denen wir bereits in Chile und Argentinien erfolgreich unser Bargeld bekommen konnten. Entweder lag es an Karnevall, wer weiss, oder diese Banken in Brasilien gehoeren nicht dem internationalen Bankennetzwerk an. Wir kamen also an kein Geld und ohne Geld kein Essen, ohne Essen keine Energie fuers Radfahren. Die Zeichen standen somit deutlich auf Ausreise. Wir hatten Glueck, dass es in Uruguaiana einen Grenzuebergang nach Argentinien gab und so sind wir direkt wieder zur Grenze. Da wir aber ja noch keinen Einreisestempel hatten, waren wir gespannt, wie es nun fuer uns verlaufen wuerde. Aber dann gab es auf der brasilianischen Seite gar keine Kontrolle. Wir fuhren einfach durch, auf die Bruecke nach Argentinien. Es war so verrueckt. Ich konnte es nicht fassen. Auf der argentinischen Seite sahen wir dann, dass man dort wohl den Ausreisestempel bekommt. An dieser Kobtrolle sind wir aber einfach vorbeigefahren und direkt zum argentinischen Immigrationsschalter gegangen. Die hat es nicht interesiert, dass wir bloss einen Ausreisestempel von Uruguay und keinen von Brasilien hatten. Wir hatten es also geschafft. 6 Stunden Brasilien ohne jeglichen Stempel und viel Aufregung. Zum entspannen, haben wir uns dann in Paso de los Libres (Argentinien) ein Zimmer genommen und kamen auch wieder an Bargeld. Damit war die Fahrt durch Brasilien sehr schnell beendet und wir hatten wieder stark befahrene Stassen in Argentinien vor uns. |
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