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Australien Teil 2 (10.04.2010 – 24.04.2010)

veröffentlicht um 23.04.2010, 23:50 von Tobias Pieper   [ aktualisiert: 04.04.2011, 12:41 ]

Northern Territory – Katherine

Wir hatten einen guten Start. Die ersten 320 km von Darwin nach Katherine schafften wir gut. Die Infrastruktur machte es uns moeglich, zwei Naechte auf einem Campingplatz zu verbringen. Dort genossen wir den Pool, der hier Standard ist und die Dusche. Die Naechte im Zelt waren aber noch verdammt schwuel. Wir schwitzten enorm. Eine Nacht bekamen wir aber von unseren Campernachbarn einen Ventilator geliehen. Somit war die zweite Nacht sehr angenehm. Der dritte Abend hingegen war eine echte Herausforderung. Wir wussten, dass wir mittags die letzte Tankstelle anfuhren. Wir mussten also ein wildes Plaetzchen finden. Das war auch kein Problem. Als es dann auch Zeit wurde, das Zelt aufzuschlagen, fing es an zu regnen. Das mit dem Regen verhaelt sich hier etwas anders: In windesheile hatte sich eine dunkle Wolkenfront aufgebaut und Sekunden spaeter war er ueber einem und es goss wie aus Eimern. In der Regel sind diese Wokenbrueche so schnell wieder weg, wie sie gekommen sind, aber an dem Abend regnete es sich so richtig ein. Wir standen eine Weile da, liessen uns einregnen und hatten somit zumindest wieder eine Dusche. Bald war klar, dass wir auf einen Zeltaufbau im Trockenen nicht warten koennen. Also startete wir. Ich habe mich dann ausgezogen und im Vorzelt etwas abgetrocknet, um das Innenzelt trocken zu halten. Tobias reichte mir nach und nach die Taschen rein, ohne das Zelte unnoetig weit zu oeffnen. Er schmiss dann draussen vor dem Zelt den Kocher an und kam herein. Mittlerweile wurde es dunkel. Ploetzlich kochte das Nudelwasser ueber und der Kocher ging aus. Durch die hohe Feuchtigkeit versagte das Feuerzeug. Der Zuendstein war nass. Also mussten schnell die Streichhoelzer herausgekramt werden. Der Zuendstreifen an der Schachtel wollte aber in dem Moment auch nicht. Also, brauchten wir unsere neue Packung Streichhoelzer. Und das sollte noch nicht genug sein. Daemmerung und Dunkelheit bedeutet Muecken. Mit einem Schlag tauchten diese Mistviehcher auf. Am Ende brannte zwar der Kocher wieder,unsere Nudeln konnten gekocht werden, aber die Muecken waren zu viel. Wir brauchen zwar keine Angst mehr vor Malaria zu haben, aber sie sind einfach eine Plage. Spaeter naeherte sich ein Gewitter und ein starker Wind lies unser Zelt wackeln. Das Einschlafen gelang uns nur mit Oropax. Es war schon etwas anstrengend. In der Nacht hoerte es dann irgendwann auf und am Morgen hatten wir wieder Sonne und blauen Himmel.

Mit den Distanzen sind wir bisher gut klargekommen. Dank unseres Anhaengers koennen wir immer viel Wasser mitnehmen, was wir auch tatsaechlich brauchen. Die Strasse ist sehr angenehm, immer mal wieder ein Auto oder eben die ueberwaeltigenden Road-Trains. Das sind LKWs mit 2-4 grossen Anhaengern. Sie benoetigen viel Platz und sind recht unheimlich. Kommt Gegenverkehr waehrend sie sich von hinten naehern, dann muessen wir weichen.

Auf dem Weg hatten wir uns ueberlegt, schon mal in Kathrine nach Arbeit zu schauen. Wir wollten eigentlich zusammen auf einer Farm arbeiten. Wir entdeckten auch sofort einen Anzeige einer Farm beim ersten Campingplatz. Sofort riefen wir an, aber leider wollte der Farmer nur einen. Also ueberlegten wir, was wir tun. Ich lief dann in Kathrine von Restaurant zu Motel zu sonstigen Touristen- und Essenseinrichtungen und fragte nach Arbeit. Ich hatte dann zwei Adressen, bei denen ich am naechten Morgen wieder kommen sollte. Tobias rief den Farmer noch mal an und er wollte am naechsten Tag in die Stadt kommen. Das hoerte sich fuer den ersten Tag ja gar nicht so schlecht an.

Bei mir ging es dann auch ganz schnell. Ich hoerte noch am ersten Abend von einem Campingplatz mit Ferienhaeusern und Zimmern sowie einem guten Restaurant, der immer Leute braucht. Und so fuhren wir dort am naechsten Tag hin. Das Gespraech verlief so gut, dass ich zwei Tage spaeter zum Probearbeiten kommen sollte. Ich hatte also so gut wie einen Job.

Bei Tobias dauerte es ein paar Tage laenger, denn die Farmergeschichte zerschlug sich leider. Der Farmer schien recht unentschlossen, was er wollte und somit machte Tobias Naegel mit Koepfen und verabschiedete sich. Er sprach dann mit Gartenlandschaftsbaubetrieben und konnte eine Woche nach unserer Ankunft in Katherine anfangen zu arbeiten. Es ist echt genial. Das wir so schnell an Arbeit kommen, hat uns selbst ueberrascht. Wohnen tun wir nun auf “meinem” Campingplatz im Zelt. Nun fuehlt es sich wirklich wie der Name unseres Visums an: “Work and Holiday”. Nach der Arbeit wird im Pool relaxt. Wir haben es echt gut getroffen. Tobias wird morgens von seinem Kollegen abgeholt und abends abgesetzt, der hier vorbeikommt. Ich laufe vom Zelt bis in die Kueche. Ja, was machen wir nun eigentlich: Kurz gesagt, Tobias faellt Baeume. Der Betrieb macht ueberwiegend Baumpflege. Also genau sein Ding. Ich fange ueberwiegend gegen 4.30 Uhr in der Kueche an, um Fruehstueck zu servieren. Hier wohnen Mienenarbeiter, die eben entsprechend frueh fruehstuecken. Die herkoemmlichen Gaeste kommen erst spaeter. Dann gibt es hier viele Versammlungen und diese Gruppen wollen meist mit Essen und Trinken versorgt werden. Ich uebe mich nun also als Bedienung und habe auch echt Spass daran. Was fuer uns beide allerdings noch sehr gewoehnungsbeduerftg ist, ist der australische Slang. Zum einen ist die Ausprache anders und dann benutzen sie Vokablen und Redewendungen, von denen wir noch nichts gehoert haben. Aber wir lernen dazu.

Wir bleiben hier voraussichtlich drei Monate, bevor wir weiterziehen. Sicherlich werden wir auch in den drei Monaten unsere Homepage nicht vernachlaessigen. Wenn es was spannendes zu berichten gibt, dann erzaehlen wir euch das auch. Zudem haben wir da auch noch ein paar Dinge, die wir auf die Seite bringe wollen. Also es lohnt sich, am Ball zu bleiben.      

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