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Argentinien Teil 3 (26.03.2011 - 04.04.2011)

veröffentlicht um 04.04.2011, 11:55 von Tobias Pieper
Zurueck in Argentnien fuehlten wir uns doch wieder ganz wohl, denn alles war vertraut. Jedoch sind die Stadte immer ziemlich unuebersichtlich. Die Strassen sehen alle gleich aus, es gibt vom Anschein her keine Haupt- und Nebenstrassen. Dazu fuehrt auch meist die Strasse, die rein geht, nicht wieder aus der Stadt heraus und obendrein fehlt jegliche Beschilderung.

Unser Weg fuehrte uns weiter nach Norden nach Posadas in der Provinz Misiones. Dort wurden wir bereits von Bekannten erwartet. Und wir wussten, es wuerde diesmal eine groessere Herausforderung sein, denn die Familia Lima spricht nur spanisch. Wir sind also gezwungen unsere Brocken spanisch anzuwenden, werden mit der Sprache konfrontiert und ziehen daraus den Vorteil, mehr neues zu lernen.
Der Weg war nicht der Beste, denn der Verkehr nahm stark zu und es gab keinen Seitenstreifen, was einfach zuemlich unangenehm ist. Das schlechte Wetter machte die Situation nicht leichter und sehr oft fanden wir uns auf dem verschlammten Seitenstreifen wieder, der zum Teil 10 cm tiefer lag, als die Strasse selbst.

In Posadas wurden wir herzlich empfangen. Wir hatten bisher wirklich noch nie Probleme oder schlechte Erfahrung mit Menschen und es scheint sich immer weiter fortzusetzten. Gastfreundschaft ist auf jedem Fleck der Welt zu finden.
Im Norden von Misiones, an der Grenze zu Brasilien und Paraguay gibt es die beruehmten Iguazu-Wasserfaelle. Unser Plan war, dort mit dem Bus einen Ausflug hinzumachen. Aber ehe wir uns versahen, war alles fuer uns organisiert.
Familie Lima brachte uns mit dem Auto nach Obera. Dort haben wir noch eine Adresse von Bekannten. Und diese Familie, Familie Lining, bestand darauf, mit uns zusammen zu den Iguazu-Faellen zu fahren. Die Strecke dorthin waren 300 km. Fuer uns war es nicht zu fassen, dass sie uns dort hinfahren wollten. Aber sie bestanden darauf und so fuhren wir morgens um 5:00 los, um rechtzeitig vor den ersten grossen Touristenscharen einzutreffen.
Und das gelang uns. Um 9:00 spazierten wir durch den Nationalpark "Parqu de Iguazu" zu den Wasserfaellen und wurden wirklich ueberwaeltigt. Wir rechnen ja immer schon damit, enttaeuscht zu werden, aber das wurden wir diesmal wirklich nicht. Ein gigantisches System von Wasserfaellen eroeffnete sich vor uns. Wir spazierten alle Wege ab, um die Wasserfaelle von allen moeglichen Punkten zu besichtigen und es wurde nicht langweilig.
Am Abend waren wir wieder zuerueck in Obera. Ein anstrengender aber toller Tag ging dann mit einem leckeren Essen zu Ende.
Die Familie Lining hat in Obera ein Saegewerk, was wir am naechsten Tag besichtigten. Misiones ist eine Provinz voller Wald. Es war einmal alles Urwald, wovon leider nicht mehr viel zu sehen ist. In dem Saegewerk wird neben Plantagenholz leider auch noch immer Urwaldholz gesaegt. Noch immer ist es erlaubt, aus den Urwaeldern Baeume zu entnehmen. Zwar sind mittlerweile Kahlschlaege verboten und in den naechsten vielleicht 3-5 Jahren wird es ganz verboten werden, aber es ist fuer uns doch sehr traurig, anzusehen, wie das Tropenholz, die uralten Baeume umgesaegt werden. Der Mensch ist eben rigoros. Die Natrur wird nicht akzeptiert und besitzt keinen Wert in sich selbst. Wir sehen bloss den monetaeren Wert.

Nun sind wir wieder zurueck in Posadas und hatten heute einen Termin mit dem Fernsehn. Ein Freund unserer Gastfamilie hat Kontakte und so fragte er uns, ob wir nicht ein Interview machen wollen. Und da sagen wir natuerlich nicht nein. Er spricht deutsch und war somit unser Dolmetscher. Und wie das bei der Presse so ist, macht das gleich die Runde und am Ende waren 3 Fernsehsender dort, ein Journalist von der Zeitung und ein Reporter vom Radio, der ueber Handy ein Live-Interview mit uns gemachte. Es war echt abgefahren. Wir werden wohl den Fernsehbericht bekommen und dann bei unseren Videos reinstellen.

Es tut immer wieder gut, bei so netten Menschen unterzuschluepfen, denn das sind die Momente, bei denen wir wieder voll auftanken. Wir schaffen es mittlerweile echt gut, uns schnell bei anderen Meschen einzuleben und uns kurzzeitig wie zu Hause zu fuehlen. Und wir geniessen es, ein richtiges Dach ueber dem Kopf, eine richtige Kueche und Bad zu haben. Ohne all diese vielen netten Menschen, waeren wir heute nicht hier. Und wieder haben wir bei dem Aufenthalt in Posadas und Obera Kraft gesammelt, um auf weitere Reise zugehen. Noch immer ist der Horizont das Ziel!
 
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